Geschichte hautnah miterlebt
Historisch in vielerlei Hinsicht bereichernde Erfahrungen konnten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 b und 8 d beim Besuch des Bayerischen Armeemuseums in Ingolstadt machen. Authentische Exponate, spannende Hintergrundinformationen und gut ausgewählte Filmsequenzen zum Verlauf des Ersten Weltkrieges führten nochmals durch die Lehrplaninhalte der Jahrgangsstufe, ohne sich dabei in einer bloßen Rekapitulation von Gelerntem zu erschöpfen. Vielmehr zeichnete die zweistündige, jedoch gefühlt kurzweilige Führung durch die mit Sehenswertem reich bestückten Ausstellungshallen die „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts aus einer greifbar-anschaulichen Perspektive nach, welche aus Geschichte ein multisensorisch wahrnehmbares Erlebnis macht: Die Anprobe eines harten, unbequemen Stahlhelms, die Enge und Beklemmung des Schützengrabens, die schwere Last, welche die Soldaten in Form des Marschgepäcks auf ihrem Rücken und angesichts der unvorstellbaren Gräuel des Krieges in ihrer Seele zu tragen hatten; von all dem bekamen die Schülerinnen und Schüler intensivere und nachhaltigere Eindrücke, als sie der beste „herkömmliche“ Geschichtsunterricht zu erzeugen imstande ist.
Von Felix Potschatka (StR D/G)
Kulinarische Zeitreise des P-Seminars „Make history happen – Geschichte zum Anfassen“ – oder vielmehr: zum Essen

Am 12.07.2019 durften die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6D gemeinsam mit Anna Heiland und Lucie Paschke, unter der Leitung von Frau Fischer, eine kulinarische Zeitreise ins Altertum erleben.
Zunächst wurden den Kindern in der Mensa die Kochutensilien, Rezepte und das Quiz über die Essenskultur und Geschichte der antiken Römer, Griechen und Ägypter vorgestellt.
Anschließend teilten sich die Schüler der sechsten Klasse in drei Gruppen auf, die sich jeweils um die Vor-, Haupt- und Nachspeise kümmerten.
Während die eine Gruppe kochte, durften die anderen beiden das vorbereitete Quiz mit Hilfe von bereitgestellten Infoblättern bearbeiten.
Nachdem das Essen von den Kindern vorbereitet worden war, wurde es gemeinsam gegessen. Nach der ägyptischen Vorspeise, einem leckeren Bulgursalat, machte sich jedes Kind seinen griechischen Pfannkuchen selbst. Als Nachspeise wurden Quarkbällchen in der Pfanne angebraten und anschließend mit Honig und Mandeln verzehrt.
Die Auswertung des Quiz‘ erfolgt die Tage darauf und am 19.07. werden dann die Gewinner bekannt gegeben und mit einer kleinen Überraschung belohnt.
Zuletzt möchten wir uns noch bei den begleitenden Lehrkräften Frau Ringlstetter, Frau Lettow und Frau Zuchs recht herzlich bedanken.
"Wehret den Anfängen"
„Ihr seid die Elite der deutschen Jugend!“
- In diesem Bewusstsein wurde der heute 90-jährige Gerd Plorin an einer sogenannten Nationalpolitischen Erziehungsanstalt, kurz Napola, im Geiste des Nationalsozialismus erzogen.
Am 8. Juli 2019 erzählt er im Rahmen der schulinternen Lehrerfortbildung „Erziehung im Nationalsozialismus – ein Zeitzeugengespräch“ von seinen Erfahrungen als Kind in der NS-Zeit, die mit Hitlers Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 beginnt. OStRin Susanne Beer und OStRin Elisabeth Ringlstetter hatten zu diesem Fortbildungsnachmittag eingeladen.
Als Plorins Grundschulzeit in Oldenburg zu Ende geht, erhalten seine Eltern ein Schreiben, in dem ihnen mitgeteilt wird, dass ihr Sohn als grundsätzlich geeignet für die Ausbildung an einer Napola eingeschätzt wird. „Das war eine Auszeichnung“, berichtet Plorin, zumal seine Eltern nicht Mitglieder der NSDAP waren.
Bevor für ihn die eigentliche Schulzeit an der mehrere hundert Kilometer entfernten Napola in Naumburg an der Saale beginnen kann, müssen Plorin und die anderen 10-Jährigen zweiwöchige Aufnahmeprüfungen in Schloss Plön überstehen. Dazu gehören auch Mutproben, die z.B. darin bestehen, aus dem 2. Stock in ein aufgespanntes Sprungtuch zu springen.
Die Jahre an der Napola sind für Plorin einerseits davon geprägt „geknechtet“ und „geschliffen“ zu werden, andererseits wird den Jungen immer wieder bewusst gemacht, dass sie „die Elite der deutschen Jugend“ seien und darauf stolz sein können.
Die Außenanlagen der Schule hat Plorin in positiver Erinnerung: „Wir hatten alle Möglichkeiten“, so gab es in Naumburg eine Leichtathletikanlage, eine Eisbahn, einen Reitplatz und sogar Segelflugzeuge. Außerdem hebt Plorin immer wieder die Qualität des Unterrichts und der Bildung hervor. Freizeit kennt er als Napola-Schüler jedoch nicht – jede Minute des Tages ist vorab geplant.
Welch verbrecherischem System diese Jungen später dienen sollten, begreifen Plorin und seine Mitschüler erst nach dem Ende des 2. Weltkrieges. Plorin ist zu diesem Zeitpunkt 16 Jahre alt.
Am Ende des Zeitzeugengesprächs wendet sich Gerd Plorin noch einmal direkt an die anwesenden Lehrkräfte, die gebannt an seinen Lippen hängen. Er äußert sich besorgt über aktuelle politische Strömungen in Deutschland und die Parolen, die fast schon salonfähig geworden sind. Er ist davon überzeugt, dass aus der Geschichte eine Verantwortung der Deutschen für die Zukunft erwächst. Daher appelliert er an seine Zuhörer: „Wehret den Anfängen!“
OStRin Susanne Beer
(Foto: Dieter Kraus)
Projekt "Die goldenen 20er"

„Das Mittelalter war bunt“

Weiße Wände in der Burg? Gab es im Mittelalter nicht! Nach der damaligen Mode war es üblich, die Wände mit bunten Gemälden und Ornamenten zu schmücken. Allerdings mussten sich die Schüler*innen diese Farbigkeit in ihrer Fantasie vorstellen, denn die Wände der Burg Trausnitz in Landshut sind im Laufe der Jahrhunderte und nach dem großen Brand 1961 längst weiß übertüncht worden oder verblasst.
Dies und noch weiter interessante Details erfuhren die Klassen 7a und 7d, die am Mittwoch, den 20.02.2019 zusammen mit ihren Lehrerinnen Frau Cathrina Baumgartner und Julia Fischer-Döring zu Besuch auf der Burg Trausnitz in Landshut waren, um das Mittelalter, Thema im Geschichtsunterricht der 7. Klassen, hautnaher zu erleben.
In einer Führung durch die Burg wurde unter anderem die Funktionsweise einer Ritterrüstung erläutert und im alten „Palas“ geklärt, dass die Menschen im Mittelalter durchaus auch Insekten aßen, z.B. in Form von Maikäfersuppe. Außerdem konnte die alte Kapelle besichtigt werden, die von dem Brand weitgehend verschont und im Original erhalten geblieben ist. Gruselig wurde es dann im alten Verlies, das zuweilen auch als Folterkammer diente. Hier erfuhren die Schüler*innen so einiges über die im Mittelalter üblichen Strafen und wissen nun auch die Herkunft so mancher Redewendung. So kommt der Ausdruck „Schlitzohr“ daher, dass ein Wandergeselle im Mittelalter üblicherweise einen Ohrring getragen hat. Hat sich dieser etwas zuschulden kommen lassen, haben ihm seine Kameraden den Ohrring ausgerissen und ihn damit zum Schlitzohr gemacht
Insgesamt verbrachten die 7.Klässler so einen kurzweiligen und informativen Vormittag in Landshut.